YODA el; v Vladimir`s Model, SP 1500 mm


K.F. Aachen; D 1923, M 1:2,5 SP 5600 mm

Deutschland wandte sich nach dem ersten Weltkrieg, auch auf Grund der Nachkriegsbetimmungen von Versailles, intensiv dem Segelflug zu. Dabei lag das Augenmerk nicht nur auf sportliche Wettbewerbe, sondern im Hintergrund standen immer auch wirtschalftliche und bald auch rüstungstechnische Intentionen.

In England dagegen sah man den Segelflug vor allem als sportliche Aktivität und versuchte die die Maschinen alltagstauglicher und möglichst für Alle zugänglich zu entwickeln. So war der Schritt Richtung Motorisierung naheliegend. 

Die bei den ersten Rhön-Bewerbe gesammelten Erfahrungen hatten aber auch in Deutschland dazu geführt, sich auch dem  Kleinmotor-FIugzeugbau zuzuwenden. Die Aachener Segelflugzeugbau U.m.b.H. hat deshalb einen Eindecker von 13m Spannweite, 15qm Flächeninhalt und einem Leergewicht von 160 kg herausgebracht, mit dem Ende September und Anfang Oktober cand.ing. Hoppe sehr beachtenswerte Flugleistungen vollführte.

Die Maschine, die mit einem Motor von nur 8PS ausgerüstet ist, vermochte bei mittlerer Windstärke schon nach ganz kurzem Anrollen vom Bodenfrei zukommen und zeigte eine Steiggeschwindigkeit von mehr als 1m./sec. Überraschend war auch die relativ große Fluggeschwindigkeit von 70km/Stunde. Es gelang Hoppe mehrfach Kreisflüge mit Überhebung des Startpunktes bis zu 50m durchzuführen und in der Nähe der Startstelle zu landen.

Wolfgang Klemperer war bereits seit dem Jahr bei der Aachener Segelflugzeugbau GmbH beschäftigt 1920. 1923 baten Theodor von Karman und Wolfgang Klemperer vom aerodynamischen Institut der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen Hugo Junkers um eine Mitarbeit in wissenschaftlichen Forschungsfragen von Segelflugzeugen und Leichtflugzeugen. Hugo Junkers lieferte seine Räume der Versuchsanstalt Aachenan der Königsstraße und erlaubte Klemperer und Karman, den Junkers-Windkanal an der Frankenburg zu nutzen. Junkers lieferte auch eine Anschubfinanzierung für die Forschungsgruppe und kaufte aus diesem Grund die Aachener Segelflugzeugbau GmbH - SEF von Klemperer.

Der direkte Vorläufer, bzw. eigentlich die Schwesternmaschine war die FVA 5 - Rheinland.
Sie wurde 1922 entwickelt, 1922 / 23 gebaut und bis 1924 in kleiner Serie gebaut. Typisch für die „Rheinland“ war der relativ gedrungene Rumpf, der den Piloten voll aufnahm, die Schulterdeckenanordnung der Flügel, die im Querruderbereich nach hinten geknickt waren. Dieser Flügel war zwar noch zweiholmig, um die Momente des stark nach hinten geknickten Flügels aufzunehmen, hatte aber, im Gegensatz zu den Vorläufertypen bereits eine sperrholzbeplankte Torsionsnase. Die „Rheinland“ war also damals ein durchaus zeitgemäßes Segelflugzeug, konnte aber auf dem Rhönwettbewerb 1923 leider keine herausragenden Leistungen vorweisen.

 

Das von Kemperer konstruierte und von der Aachener Segelflugzeugbau GmbH gebaute Aachener Leichtflugzeug "KF" (einsitziger Hochdecker) gilt als der erste deutsche Motorsegler. Er ist ein dickflügeliger Eindecker mit einem starr mit dem Rumpf verspannten mittleren Flügelabschnitt.   Die Außenflügel sind vollständig freitragend mit einer ausgeprägten Rückpfeilung der Vorderkante an den Spitzen.
Der Rumpf hat einen rechteckigen Querschnitt mit einem Deck in Form einer umgekehrten Fahne. Das Cockpit befindet sich unter der Tragfläche, wobei das Deck an dieser Stelle weggelassen wird. Das Fahrwerk besteht aus zwei stromlinienförmigen, nach außen geneigten Streben, die von der Unterseite des Rumpfes abstehen und an deren Enden die Räder gefedert sind. Das Seitenleitwerk und das Seitenruder sind in ihrer nach hinten geneigten Position für die damalige Zeit ungewöhnlich.
Dem Flugzeug wird eine anfängliche Steigrate von 60 m (200 ft.) pro Minute und eine Höchstgeschwindigkeit von 46 M-P-H- zugeschrieben.